ES WERDE LICHT. UND ES WURDE LICHT.
„Blick´ ich umher in diesem edlen Kreise,
welch hoher Anblick macht mein Herz erglühn!“
Auf Schloß Schönberg
Denke ich zurück an den Samstag, den 17. Mai 2025, auf Schloss Schönberg in Wenzenbach bei Regensburg, an unsere Lichteinbringung in der Loge „Ad Fontes“, so schiebt sich mir zwangsläufig dieser Satz aus Richard Wagners „Tannhäuser“ in mein Bewusstsein. Was war das doch für ein fabelhaftes Erlebnis – und das vor Allem deswegen, weil wir es gemeinsam mit Ihnen, liebe Brüder und Freunde, feiern durften. Dafür bedanke ich mich herzlich, im Namen aller Brüder meiner guten Bauhütte!

Die feierliche Lichteinbringung beginnt um 11:00 Uhr und geschieht im Roten Salon des Schlosses in einer feierlichen Festarbeit im I. Grad. Das ewige Licht wird durch den ehrwürdigsten National-Großmeister (NGM), den beiden zugeordneten NGMs und mit Unterstützung von insgesamt 8 Brüdern des Bundesdirektoriums (BDs) eingebracht.
Übergabe von Patent und Dekret
Nach dem rituellen Gelöbnis des Meisters vom Stuhl (MvSt) werden Patent und Dekret der VGLvD sowie die Urkunde der GNML 3WK durch den ehrwürdigsten NGM verlesen. Die Loge „Ad Fontes“ trägt die 3WK-Matrikel 372 und die VGLvD-Matrikel 1107.

Der Name der neuen Johannisloge stammt aus dem Lateinischen und bedeutet: „Zu den Quellen“. Er steht für die freimaurerische Rückbesinnung auf Ursprung, Klarheit und das Wesentliche. Ein Ausdruck von innerer Haltung – und ein Versprechen für die gemeinsame Arbeit.
Gleichzeitig ist es aber auch ein Leitspruch und eine Erinnerung, an die auslösenden Momente des Aufbruchs und der Verpflichtung an alle Brüder.

Freimaurer aus dem gesamten Bundesgebiet
45 Brüder aus dem gesamten Bundesgebiet und aus unterschiedlichen Obödienzen nehmen an dieser Tempelarbeit teil, darunter 17 Logen aus 14 Orienten. Es folgt die namentliche Begrüßung des Bundesdirektoriums (BD) und der besuchenden Brüder. Besonderer Dank gilt dem ehrwürdigsten NGM für die Entsendung des zugeordneten NGM und einem Mitglied des BDs , die es der Loge „Ad Fontes“ als deren kluge Begleiter und Fürsprecher erst ermöglichen, das Licht in dieser bemerkenswert kurzen und angenehmen Zeit einzubringen. Als Zeichen der besonderen Verbundenheit überreicht der Meister vom Stuhl (MvSt) dem ehrwürdigsten NGM das Bijou der Loge „Ad Fontes“. Der begleitende Bruder wird feierlich zum Ehrenmitglied der jungen Loge ernannt; er erhält eine Ehrenurkunde und das Logenbijou.
Die Festschrift der „Ad Fontes“ i. Or. Regensburg

Besondere Sorgfalt wird auf die Redaktion und Gestaltung der Festschrift zur Lichteinbringung verwendet. Diese Schrift ist bedeutsam, dient sie doch nicht nur als wichtiges Zeitdokument, sondern informiert auch über die Ziele und Absichten der jungen Loge. Ihre Übergabe erfolgt persönlich an jeden besuchenden Bruder durch den MvSt.

Die besuchenden Mitglieder des BDs erhalten zudem jeweils eine 7-eckige Klotzfußkanone, auf ihr wurde von der Firma Joska, aus dem Bayerischen Wald, das Bijou der Loge detailreich eingraviert. Eine Packung Kaffeebohnen aus der Rösterei eines Bruders rundet die bunte Geschenkpalette aromatisch ab.

Nach getaner Arbeit im Kreis der Brüder
Ab 13:00 Uhr locken italienische Köstlichkeiten die Brüder in das Kellergewölbe und die imposante Eingangshalle des ehemaligen Burgpalais. Hier stehen viele kleine Inseln zum geselligen Beisammensein bereit. Der strahlende Sonnenschein lädt zum hedonistischen Verweilen im malerischen Schlossgarten ein; auch die beiden Schlossbesitzer gesellen sich begeistert dazu. Zwischen duftenden Pfirsich und Zitronenbäumen, Weinreben und Gemüsehochbeeten schweift der Blick, hinein in die Baumkronen der weitläufigen Wälder. Wunderbar fröhliche, persönliche und tiefsinnige Worte werden gewechselt und Anekdotisches ausgetauscht

Besonders freuen sich die Brüder der „Ad Fontes“ über die mit Bedacht ausgesuchten und mit aufwendigen herzlichen Wünschen übergebenen Geschenke, darunter eine antike Ballotage aus England, Rituale, Bücher, Bijous und vieles mehr. Es ergehen Einladungen für Jubiläen und traditionelle freimaurerische Veranstaltungen.
Viele Hände werden an diesem Tag unter den Brüdern geschüttelt und vielfach die Bruderkette geschlungen. In Hans-Christian Andersens Kinderbuch „Der Schmetterling“ findet sich dazu ein passender Satz:
„Leben ist nicht genug“ sagt dort der Schmetterling, „Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören dazu!“
Wie Recht dieser schlaue Schmetterling doch damit hat…

Um 14:30 Uhr läutet der poetisch vorgetragene Trinkspruch des Logenredners das Anschneiden der Festtorte ein. Ein weiterer „Ad Fontes“-Bruder hat zu diesem Anlass, mit viel Hingabe und Akribie, ein wahres Kuchen-Meisterstück erschaffen. Das Kaffeetrinken läutet gleichzeitig aber auch das Ausklingen dieses denkwürdigen Tages ein.
Schlussakkord und Besinnung
Gegen 15:30 Uhr gehen das Bundesdirektorium und die besuchenden Brüder wieder in den Alltag hinaus, um sich auch im profanen Leben zu bewähren. Meine Brüder und ich ziehen uns in den Roten Salon zurück und lassen die vergangenen Stunden noch einmal innerlich an uns vorüberziehen. Wir alle wissen, dass wir soeben Zeugen einer Sternstunde der Freimaurerei gewesen sind. Und so hoffe ich, mindestens genau so sehr, wie ich es mir wünsche, dass aus unserer jungen Loge ein lebendiger Kraftort freimaurerischer Arbeit erwächst. Damit beende ich nun meine Dankesworte, wie ich sie begann, mit einem Satz aus der ein gangs zitierten Legendenballade „Tannhäuser“:
„Ihr Edlen mögt in diesen Worten lesen,
wie ich erkenn´ der Liebe reinstes Wesen!“